Das schottische Dorf in Aberdeenshire ist mit seinen historischen Häusern und Hotels ein Juwel inmitten der üppigen Landschaft des Cairngorms Nationalparks. Am Fluss Clunie gelegen bietet das beschauliche Braemar insbesondere mit seinem ungewöhnlichen Fife Arms Hotel ein Potpourri von Kontrasten. Ein Augenschein, der sich lohnt.

Der Fluss Clunie durchzieht das malerische Dorf, das etwa zwei Fahrstunden von Edinburgh und Aberdeen entfernt liegt. Braemar ist reich an Geschichte und Kultur. Eines der bemerkenswertesten historischen Gebäude ist dabei das Braemar Castle. Diese beeindruckende Festung aus dem 17. Jahrhundert steht noch heute und erzählt Geschichten von Clankriegen und königlichen Besuchen. Das Schloss ist für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet Führungen an, die einen Einblick in die turbulente Vergangenheit der Region gewähren.

Historisches Haus im Dorfkern von Braemar.
Historisches Haus im Dorfkern von Braemar. © Michael Manz

Sinneserlebnis Cairngorms Nationalpark

Braemar ist das Tor zum erst 2003 errichteten Cairngorms Nationalpark. Dieser ist der grösste Nationalpark Grossbritanniens und besitzt abwechslungsreiche Landschaften mit Bergen, Tälern, ausgedehnten Wäldern, Flüssen und Seen. Die üppige Natur begeistert durch eine reiche Vielfalt an Flora und Fauna, darunter seltene Pflanzenarten und eine Vielzahl von Wildtieren wie Rothirsche, Adler, Fischotter, Schneehasen und natürlich zahlreiche Vogelarten. Daher ist der Park ein beliebtes Ziel für Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Klettern und Mountainbiken. Und hier findet man in der Tat schnell Einsamkeit in der Natur und geniesst Ruhe und Erholung.

Schweizer Rückzugsort

Ob es wohl an der Opulenz der Natur liegt, dass so viele Schweizer hier ihr Glück gefunden haben? Heute sind es das Galeristenpaar Iwan und Manuela Wirth, die das Fife Arms Hotel unter ihre Fittiche genommen haben. Nur rund fünf Kilometer von Braemar entfernt befindet sich ein weiteres Highlight der Region. Die früher von Schweizern als Jagdresidenz betriebene Mar Logde und ihre heute zum Nationalpark gehörenden Ländereien. Die Lodge diente unter den Schweizer Besitzern einst der wohlhabenden Elite als Jagdschloss und sollte sogar zum Skiresort umgewandelt werden, was aber nicht erfolgreich war. Jetzt ist die Region ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturliebhaber. Und so machen auch wir uns auf den Weg zum Parkplatz Linn of Dee, um die Region als Wanderer zu erleben.

Impression von einer Wanderung in der Nähe des Linn of Dee. © Michael Manz

Natursymphonie ohne Ende

Vom Ausgangsort gibt es zahlreiche Wanderungen in unterschiedlicher Länge. Wir haben den fünf Kilometer langen Rundweg unter die Füsse genommen. Beginnend an einem malerischen Flussufer, schlängelt sich der Pfad durch üppige Wälder und offenbart majestätische Ausblicke auf die umliegenden Berge. Das Rauschen des Wassers begleitet den Wanderer auf Schritt und Tritt, während er durch sanfte Täler und über moosbedeckte Felsen wandert. Der Duft von wilden Blumen und frischem Moos erfüllt die Luft. An einigen Stellen laden idyllische Rastplätze dazu ein, innezuhalten und die Schönheit der Umgebung zu geniessen.

Braemar Gathering – Kulturelles Highlight

Ein besonderes Ereignis, das Braemar weit über die Grenzen Schottlands hinaus bekannt gemacht hat, ist das Braemar Gathering. Die sogenannten Highland Games, die jedes Jahr am ersten Samstag im September stattfinden, sind das älteste und prestigeträchtigste Fest ihrer Art. Die Veranstaltung zieht Teilnehmer und Zuschauer aus aller Welt an, darunter auch seit vier Generationen die Mitglieder der britischen Königsfamilie, die auch die Schirmherrschaft über den Anlass innehaben. Queen Elizabeth II hatte in ihrer 60-jährigen Regentschaft nur gerade vier Mal gefehlt. Das Braemar Gathering ist das wichtigste Fest der schottischen Kultur und Tradition. Die Spiele umfassen klassische Highland-Disziplinen wie das Baumstammwerfen, den Hammerwurf und das Tauziehen. Zudem gibt es beeindruckende Vorführungen von Dudelsackspielern und Tänzern in traditioneller schottischer Tracht. Die Atmosphäre ist geprägt von Gemeinschaftssinn und Stolz auf das kulturelle Erbe der Highlands.

Der königliche Pavillon der Highland Games. © Michael Manz

Fischen, Golf und Tennis

Angler finden im Fluss Clunie und in den umliegenden Gewässern hervorragende Bedingungen fürs Fliegenfischen vor. Die Region ist bekannt für ihre reichen Bestände an Lachs und Forelle. Für Golfer bietet der zum Hotel Fife Arms gehörende Braemar Golf Club, einer der höchstgelegenen Golfplätze Grossbritanniens eine einzigartige Herausforderung und spektakuläre Ausblicke. Und der vom gleichen Hotel gesponserte Tennisplatz in Braemar hat wohl die schönste Rundsicht auf die Berge und ist ganzjährig in Betrieb.

www.braemarscotland.co.uk