Monoton, ungemütlich, etwas bünzlig – Kreuzfahrten werden den Ruf nicht los, altbacken und nur etwas für Pensionäre zu sein. In Zeiten, in denen die Jugend auf nachhaltige, lokale Angebote setzt, scheint diese Art des Reisens ein Auslaufmodell zu sein. Die nackten Zahlen sprechen allerdings eine andere Sprache: Letztes Jahr rechnete der internationale Kreuzfahrtverband CLIA nämlich mit rund 35 Millionen Passagieren, und gemäss dem Branchenverband Cruise Lines International Association bestehen die Gäste an Bord mittlerweile zu 22 Prozent aus Millennials und zu 14 Prozent aus der Generation Z. Kein Wunder also, rüstet sich die Branche für ein neues, junges und zahlreiches Publikum – und dabei werden nicht gerade kleine Brötchen gebacken. Gute Beispiele für diese Entwicklung liefern jedenfalls die folgenden drei Schiffe, die 2025 erstmals die maritime Bühne betreten.

Luxuriös: Die «Royal Loft»-Suite auf der «Star of the Seas». © Royal Caribbean

Rekord an Bord

Das Kreuzfahrtunternehmen Royal Carribean richtet schon wieder mit der grossen Kelle an. 5600 Passagiere wird die neue «Star of the Seas» aufnehmen können, was das 364 Meter lange Kreuzfahrtschiff zum grössten der Welt macht. An Superlativen wird an Bord auch sonst nicht gespart: Ab August steht Passagieren so unter anderem der grösste Wasserpark auf See weltweit zur Verfügung. Sechs verschiedene Rutschen, zwei Raftingstrecken und ein Surfsimulator sorgen dort für Nervenkitzel. Ebenfalls den Adrenalinpegel ansteigen lässt der Hochseilgarten «Crown’s Edge» – hoch über den Wellen können angeseilte Gäste auf dem Klettersteig ihren Mut beweisen. Während der Karibik-Reisen geht es auf den Decks aber auch gemütlich und genüsslich zu: In den 20 Restaurants reicht das kulinarische Spektrum vom Steakhouse über die Sushi-Show bis zu den süssen Crêpes auf dem «AquaDome»-Market.

Exklusive Stunden

Kunst von Steuerbord bis Backbord: Einen gleichermassen farbenfrohen Eindruck wird die «Norwegian Aqua» hinterlassen, die ab dem 26. April Transatlantik und Karibik durchpflügt. Das zeigt sich bereits beim Schiffsrumpf, den die kalifornische Street-Art-Künstlerin Allison Hueman unter dem Motto «Where the Sky Meets the Sea» bemalt hat – abstrakte Ornamente und antike Götter reihen sich zwischen der Wasserlinie und den Kabinen für 3771 Passagiere aneinander. Und apropos himmlische Unterkünfte: Im Bereich «The Haven» finden KreuzfahrerInnen luxuriöse Räumlichkeiten samt persönlichem Concierge und 24-Stunden-Butler vor, die sich mit privaten Aufzügen erreichen lassen. Auch weitere Areale wie ein Infinity-Pool oder eine Aussensauna wurden exklusiv für «The Haven»-Gäste konzipiert. Für alle zugänglich ist hingegen der Ocean-Boulevard, der sich rund um die «Aqua» zieht: Die Meerespromenade führt mal über eine Glasbrücke hoch über dem Wasser, mal hin zur Outdoor-Lounge, wo schon der nächste Cocktail wartet.

Street-Art ziert die «Norwegian Aqua». © Norwegian Cruise Line

Ferien mit Spider-Man

Willkommen in der Welt der unerschrockenen Helden und charismatischen Schurken: Ab November ermöglicht die «Disney Destiny» Begegnungen mit berühmten Charakteren aus der Filmbranche. Sei es bei Shows im Broadway-Stil, im Rahmen von interaktiven Geschichten und sogar beim Dinner, stets sind die Protagonisten von Disney, Pixar und Marvel auf diesem neuen Schiff präsent. Bereits bei der Begrüssung kann sich der Nachwuchs ein Autogramm von Black Panther, Spider-Man, Loki & Co. holen, doch auch Erwachsene finden auf der «Destiny» ihr bevorzugtes Themengebiet zum Verweilen. So wurde etwa eine Piano-Lounge im Stile des Klassikers «101 Dalmatiner» realisiert, derweil der Pub «Pirates of the Caribbean» mit verwegenem Charme und Rumflaschen punktet. Selbst die Kabinen sind in Sachen Inneneinrichtung den Disney-Legenden gewidmet, sodass sich die munteren Geschichten bis in die Traumwelt hinein fortsetzen können.

www.royalcaribbean.com
www.ncl.com
www.disneycruise.disney.go.com