Vorab eine kleine Warnung: Wer in der Schweiz gerade im prasselnden Regen an der Haltestelle auf den Bus wartet und weiterliest, den könnte das akute Fernweh packen. Und in der Folge den Koffer, der nicht viel mehr enthalten muss als den Reisepass, die Badesachen, vielleicht einen Schnorchel, eine Kamera und einen Rucksack für die Tagesexkursionen. Gedanklich schon gepackt? Auf geht es zu neuen Ufern in Costa Rica, dem Land, in dem gilt: nomen est omen. Denn Costa Rica bedeutet auf Spanisch «reiche Küste».

Beach-Hopping vom Feinsten

Wer als erste Person Spuren im Sand hinterlassen möchte – gut, vielleicht waren einige Schildkröten früher dran – reist in die eher abgeschiedenen Südkaribik. Bei der Anzahl an Stränden, an denen man im Nu vergisst, was ein Bus überhaupt ist, sei die Top-Drei hier verraten: Punta Uva, Playa Cocles und Playa Bonita. Südlich von Cahuita und nördlich der Grenze zu Panama gelegen, findet man sich am «Punta Uva» inmitten von exotischen Schmetterlingen und weissem Sand wieder – nicht aber das Shirt, das man sich gedankenlos vom Leib gerissen hat, um sich augenblicklich im kristallklaren Wasser zu erfrischen. Und das in aller Ruhe, denn das vorgelagerte Riff bildet eine natürliche Barriere, welche die Wellen abmildert. Die lange gewundene Küste erstreckt sich bis zu den beschaulichen Stränden Chiquita und Manzanillo.

Playa Bonita nahe Limón, Costa Rica
Gold trifft Türkis: die Playa Bonita nahe Limón. © Instituto Costarricense de Turismo

Bonita? Was für eine Untertreibung!

So gut wie nebenan befindet sich die rund zwei Kilometer lange Playa Cocles zwischen sattgrünem Dschungel und Wellen, die sich dramatisch aufbauen, um sogleich sanft zusammenzubrechen. Man braucht keine Kristallkugel, um vorauszusehen, dass Besuchende hier kaum aus dem Fotografieren herauskommen, gerade auch hinsichtlich der schnuckeligen Felseninsel. Die dritte im Bunde der Südkaribik-Favoriten ist die Playa Bonita. Übersetzt heisst die Bucht nördlich von Limón einfach «schöner Strand» – was für eine Untertreibung, wird man mit einer Kokosnuss in der Hand und einer Sonnenbrille auf der Nase feststellen: Umgeben von üppiger tropischer Vegetation und Palmen finden hier regelmässig Strandkonzerte und Surfwettbewerbe statt.

Wellenreiches Wunder: Surfen in Costa Rica. © Instituto Costarricense de Turismo

Rein ins Riff, rauf aufs Brett

Sich in Sachen Chillen von den Faultieren inspirieren lassen und stundenlang auf dem warmen Sand herumhängen? Absolut legitim. Doch kommt irgendwann eine Welle, die Botschaften anzuschwemmen scheint: «Mach mehr!», «Betauche mich!» oder «Reite auf mir!». Da ist man gewiss gewillt, hinzuhören, denn unter der Oberfläche zeigt Costa Rica, dass es nicht nur ein «hübsches Gesicht» hat, sondern ein komplexes Ökosystem voller Leben.

In der Südkaribik, geschützt durch Gebiete wie das «Gandoca Manzanillo Wildlife Refuge» und den Cahuita Nationalpark, finden sich Korallenriffe, die jeden Wasserbewunderer vor lauter Staunen mindestens so stumm machen, wie die kunterbunten Fische, die er dort sichtet. Die leichten Zugänge zum Meer, die vielfältigen Surfbedingungen und die Ausbildungsmöglichkeiten und nicht zuletzt die hier ausgetragenen «ISA World Surfing Games» machen Costa Rica zu einem der beliebtesten Reiseziele für Surfer. Epizentren für Wellenjunkies an der Südkaribik-Küste sind die Spots rund um Puerto Viejo.

Unterwasser-TV in 4K: Tauchen in artenreichen Spots. © Instituto Costarricense de Turismo

Und schliesslich steht man später unweigerlich wieder mal an der Bushaltstelle, es regnet. Was hat sich geändert? Es macht einem nichts aus, weil sich die Erinnerungen an Costa Rica wie ein Film abspielen: vom ersten Surfritt, der mit einem Platsch und Gelächter endete, von farbenfrohen Fischschwärmen und von Sonnenuntergängen vor Dschungelkulisse. Es riecht eindeutig nach Kokosnuss – nur die Bodylotion der Sitznachbarin – und doch: ein Weckruf für die Erinnerungen.

www.visitcostarica.com