Ein Feeling wie im Luxushotel
Das Kreuzfahrtschiff Celebrity Apex wartet mit einigen Besonderheiten auf – etwa mit Infinite-Veranda-Kabinen. Was es damit auf sich hat, zeigt eine Testfahrt ab Athen zu den Griechischen Inseln und Dubrovnik.
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by Es ist ein schönes Erwachen. Noch im Bett liegend lassen sich die geschlossenen Storen via App auf dem Smartphone hochfahren. Die Sonnenstrahlen fluten die Kabine, der Blick schweift in die Ferne und trifft auf steile Klippen. Deren Spitzen sind mit einem weissen Teppich überzogen. Es ist weder Zuckerguss noch Schnee. Es sind die berühmten Häuschen von Santorini, einer der Inseln der Kykladen. Hoch oben über dem Ägäischen Meer säumen sie den Kraterrand und warten am heutigen Tag unter anderem auch auf die Passagiere der «Celebrity Apex». Das Schiff der amerikanischen Reederei Celebrity Cruises macht auf seiner Mittelmeer-Fahrt nebst Chania, Rhodos, Dubrovnik und Mykonos auch hier Halt.
Wetterfester Wintergarten
Dass man als Passagier überhaupt eine solch freie Sicht auf das Meer und die Umgebung hat, ist den sogenannten Infinite-Veranda-Kabinen zu verdanken. Sie sind mitunter die grosse Besonderheit der «Celebrity Apex», die bei Standardbelegung Platz für 2918 Passagiere hat. Die Infinite-Veranda ist fixer Bestandteil der Kabine, lässt sich aber mit einer Türe abtrennen. Das Fenster reicht derweil bis zum Boden und lässt sich bis zur Hälfte absenken. Draussen sitzen und auch bei offenem Fenster und starkem Wind das Meer geniessen, ist also problemlos möglich. Ein weiterer Pluspunkt: Es strömt viel Licht in die ohnehin sehr hell gestalteten Kabinen. Trotz des innovativen Konzepts muss man je nach Vorliebe aber auch Abstriche machen. Wer zum Beispiel in der Nacht gerne das Rauschen des Meeres hört, aber nur in einem wirklich abgedunkelten Raum schlafen kann, ist im Nachteil. Denn die elektronisch betriebenen Storen lassen sich nur bei geschlossenem Fenster schliessen.
Auf dem magischen Teppich
Doch über solche Details macht man sich während des Frühstücks keine Gedanken. Am Vorabend bestellt, am Morgen pünktlich auf die Kabine geliefert und auf der Infinity-Veranda eingenommen, schmecken Rührei und Kaffee gleich noch etwas besser. Dann ist es auch schon Zeit für den Landgang. Dabei lernt man ein weiteres Highlight der «Celebrity Apex» aus nächster Nähe kennen: den «Magic Carpet». So gross wie ein Tennisplatz, lässt dieser sich an der Seite des Schiffes von Deck 2 bis Deck 16 hoch- und runterfahren. Er dient unter anderem als Erweiterung des Resort Deck oder als schwebendes Restaurant über dem Meer. In Santorini aber übernimmt er die Rolle der exklusiven Tender-Plattform.
Exklusiv ist ohnehin so einiges auf dem zweiten Schiff der Edge-Klasse der amerikanisch-europäischen Premium-Reederei. Denn wer sich im Innern bewegt, fühlt sich oftmals nicht wie auf einem herkömmlichen Kreuzfahrtschiff. Ein Grund dafür sind die teilweise über mehrere Decks hohen Räume. Zu finden ist dieses Stilelement etwa in der Eden-Lounge mit ihrer riesigen, über drei Decks verlaufende Glasfront am Heck des Schiffes.
Abstriche bei den Aussenflächen
Zurück vom Landgang bleibt genügend Zeit für etwas Entspannung rund um den Poolbereich auf Deck 14. Was auffällt: Die Aussenflächen auf dem ganzen Schiff sind etwas spärlich vorhanden. Das erstaunt, denn der Trend der vergangenen Jahre entwickelte sich deutlich zu mehr Nähe zum Meer und damit zu mehr frei zugänglichen Bereichen. Doch: Celebrity Cruises hat darauf bereits reagiert. 2022 hat die «Celebrity Beyond» ihren Dienst aufgenommen und bietet deutlich mehr Aussendeckflächen als die beiden Schwesternschiffe Edge und Apex.
Genug Platz gibt es hingegen im Essbereich auf Deck 14. Selbst dort wird mit hohen Räumen und viel Glas gespielt. Von der wohl bei den meisten wenig romantischen Vorstellung eines Buffet-Restaurants ist man hier also weit entfernt. Und als Passagier fühlt man sich einmal mehr nicht unbedingt wie auf einem Schiff – wäre da nicht der freie Blick hinaus aufs Meer.