Der Wein, der auf dem Everest war
Die Swiss Sherpa Stiftung unterstützt Bergvölker in Regionen mit touristischem Entwicklungspotenzial. Finanziert werden die Projekte mit dem Verkauf von Sherpa-Wein.
Die Swiss Sherpa Stiftung unterstützt Bergvölker in Regionen mit touristischem Entwicklungspotenzial. Finanziert werden die Projekte mit dem Verkauf von Sherpa-Wein.
Sherpas, die wahren Helden am Everest»: Das ist der Titel eines Dokumentarfilms des Schweizer Fernsehens. Entstanden ist das Filmmaterial während einer Schweizer Expedition von 2008, bei der auch der Walliser Bergführer und Unternehmer Patrick Z’Brun den höchsten Berg der Erde bestieg. Er beschloss damals, Sherpas auf ihrem Weg zu mehr Eigenständigkeit zu unterstützen.
Die Lage der Bergführer und Träger im Himalaya erinnerte Patrick Z’Brun an jene seiner Vorfahren 200 Jahre zuvor. «Als die ersten englischen Touristen in die Schweiz kamen, trugen junge Walliser und Berner Oberländer deren Material in die Berge.» Sie schulterten das Material, suchten den Weg – fanden manchmal den Tod; Ruhm und Ehre jedoch genossen die englischen Bergsteiger. Patrick Z’Brun: «Das ist nun auch bei den Sherpas so.» Zurück in der Schweiz hat er darum die Swiss Sherpa Stiftung gegründet. Zu Beginn ermöglichte es die Stiftung zwölf Sherpas, in der Schweiz Bergführerkurse zu absolvieren. Dadurch anerkannte der internationale Bergführerverband Nepal als Mitglied, und seither finden im Land selber Bergführerkurse statt.
Seit sechs Jahren bietet die Stiftung in Nepal zudem Lawinenkurse an; dies vor allem für die Träger. «Sie sind oft alleine zwischen 6000 und 8000 Metern über Meer unterwegs», sagt Z’Brun. «Dieser Kurs macht sie sicherer und erhöht die Chancen, dass jemand sie als Träger einstellt.» Die Stiftung ist auch in Pakistan und in Argentinien aktiv. «Wir bieten dort ebenfalls Ausbildungsprogramme an, um Bergvölker in Regionen mit touristischem Entwicklungspotenzial zu unterstützen.» Die besten Kenntnisse am Berg nützen nichts, wenn die Bergführer und Träger die Gäste nicht verstehen. Daher finanziert die Sherpa-Stiftung auch Englischkurse; in Pakistan hat sie beim Ausbau einer Schule mitgeholfen.
Als Mitinhaber des Walliser Weinguts Domaines Chevaliers hat Patrick Z’Brun zur Finanzierung der Stiftung einen Sherpa-Wein lanciert; von jeder verkauften Flasche geht ein Franken an die Stiftung. «Der Wein ist aber auch eine Hommage an die Sherpas», sagt Patrick Z’Brun. Die Etikette der Weinlinie ist buddhistischen Gebetsfahnen nachempfunden, die im Himalaya im Wind flattern.
Der Sherpa-Wein war bereits auf dem Everest: 2010 schickte Z’Brun einige Flaschen Sherpa Rouge ins Basislager. Und plötzlich hatte er kommentarlos ein Foto in der Post, das einen Sherpa mit einer Flasche auf dem Gipfel zeigt.
Heute umfassen die Sherpa-Weine des Walliser Weinguts Domaines Chevaliers mit einem Rosé, einem Weisswein und drei Rotweinen eine komplette Weinlinie. Der Sherpa Blanc ist eine Assemblage aus Heida, Chasselas und Blanc du Pinot Noir. Im Sherpa Rouge finden sich Humagne Rouge und Pinot Noir. Der Sherpani – das ist die weibliche Form von Sherpa – ist ein moderner Pinot Noir, der Sherpa Everest eine Assemblage aus Merlot, Syrah und Ancelotta. Von jeder verkauften Flasche geht ein Franken an die Sherpa-Stiftung.
Wenn Sie auf „Alle Cookies akzeptieren“ klicken, stimmen Sie der Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät zu, um die Websitenavigation zu verbessern, die Websitenutzung zu analysieren und unsere Marketingbemühungen zu unterstützen.