Fremde in Venedig
Im Jahr 2024 feiert die Biennale in Venedig ihr 60-jähriges Bestehen und lädt Besucherinnen und Besucher bis zum 24. November 2024 ein, ihre Tore zu betreten.
Im Jahr 2024 feiert die Biennale in Venedig ihr 60-jähriges Bestehen und lädt Besucherinnen und Besucher bis zum 24. November 2024 ein, ihre Tore zu betreten.
Die Biennale von Venedig, die 1896 als Ausstellung der «Schönen Künste» ins Leben gerufen wurde, ist international bekannt als die älteste und renommierteste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Der Titel der diesjährigen Ausgabe «Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere» hat der Kurator Adriano Pedrosa aus einer Serie von Arbeiten des Kollektivs Claire Fontaine übernommen. Diese eindrucksvollen Neon-Skulpturen tragen den Ausdruck «Stranieri Ovunque» in verschiedenen Sprachen und reflektieren die Vielschichtigkeit des Begriffs «Fremder» und dessen Relevanz in einer zunehmend globalisierten Welt. In einer multikulturellen Stadt wie Venedig, wo das Fremdsein zur Normalität gehört, gewinnt dieses Thema eine besondere Bedeutung und spricht Fragen von Identität, Zugehörigkeit und kultureller Vielfalt an.
Die Ausstellung legt einen besonderen Schwerpunkt auf Künstlerinnen und Künstler, die zum ersten Mal an der Biennale teilnehmen. Sie werden nicht nur in die Hauptausstellung integriert, sondern auch in spezielle Projekte und Nebenveranstaltungen miteinbezogen, um ihre künstlerischen Visionen zu präsentieren.
Die 60. Internationale Kunstausstellung wird in zwei Hauptbereiche unterteilt sein: den zeitgenössischen und den historischen Bereich. Der zeitgenössische Kern wird sich auf vier miteinander verbundene Themen konzentrieren, die verschiedene Aspekte des Fremdseins beleuchten: den queeren Künstler, der sich innerhalb verschiedener Sexualitäten und Geschlechter bewegt und dabei oft verfolgt oder geächtet wird; den Aussenseiterkünstler, der sich am Rande der Kunstwelt befindet; den indigenen Künstler, der oft als Fremder in seinem eigenen Land behandelt wird, sowie eine spezielle Sektion zum Disobedience Archive, einem Projekt von Marco Scotini, der seit 2005 ein Videoarchiv entwickelt, das sich mit den Beziehungen zwischen künstlerischen Praktiken und Aktivismus beschäftigt.
Der historische Bereich der Ausstellung wird Werke aus dem 20. Jahrhundert präsentieren, insbesondere aus Lateinamerika, Afrika, Asien und dem arabischen Raum. Diese Werke werden als eine Art experimentelles Kuratorenpaket dienen, das die Grenzen des Modernismus in Frage stellt und verschiedene Darstellungen der menschlichen Figur aus dem globalen Süden erkundet. Durch diese retrospektive Präsentation wird die Biennale von Venedig als Ort des künstlerischen Erbes und als Plattform für die Auseinandersetzung mit der Geschichte und der kulturellen Vielfalt der zeitgenössischen Kunst gestärkt.
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