St. Gallen liegt in der Mitte zwischen dem Bodensee und den Appenzeller Alpen. Im 7. Jahrhundert wurde die Schweizer Stadt von Gallus, einem irischen Mönch gegründet, der den Ort zu einer Einsiedelei machte. Hundert Jahre später entwickelten die Benediktiner St. Gallen zu einem Zentrum der Gelehrsamkeit. Die ländlich geprägte Umgebung von St. Gallen ist beliebt als herrliches Wander- und Velogebiet, das immer wieder einen Blick auf den nahen Bodensee und die Berge erlaubt.

Kern des UNESCO-Weltkulturerbes

Die spätbarocke Kathedrale mit ihrer Doppelturmfassade ist der prachtvolle Mittelpunkt des Stiftbezirkes mitten in der Stadt St. Gallen. Gebaut 1755 bis 1767 von Peter Thumb und Johann Michael Beer wurde sie als Klosterkirche definiert. Seit 1847 ist sie die Kathedrale des Bistums St. Gallen. Im Inneren der Kathedrale findet man bedeutende barocke Kunstwerke, darunter auch ein eindrückliches Chorgestühl für die Mönche. Besondere Beachtung verlangt die gewaltige Kuppel mit dem Himmel der Heiligen. Die Kathedrale St. Gallen ist gleichzeitig die Pfarrkirche der Dompfarrei und die Hauptkirche des Bistums St. Gallen.

Die historische Stiftsbibliothek zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. © Bernie Bernhard

Weltweit bedeutende Bibliothek

Die Stiftsbibliothek St. Gallen zählt mit ihrem eindrücklichen Barocksaal und der einzigartigen Handschriftensammlung zu den bedeutendsten historischen Bibliotheken der Welt und gehört seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ein Brandausbruch im Jahr 937 zerstörte zwar die Abtei, nicht aber die Bibliothek. Hier ist ein zusammenhängender Bestand aus Manuskripten seit über tausend Jahren zu bestaunen, ein Schatz, der europäische Kultur seit Beginn des Mittelalters bildet. Die Stiftsbibliothek umfasst 170’000 Bücher, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Ausstellung «Gallus und sein Kloster» führt anhand von Originalhandschriften durch 1400 Jahre Kulturgeschichte, von der Einsiedlerzelle des Gallus bis zum UNESCO-Weltkulturerbe Stiftsbezirk. Weltbekannt und immer wieder bewundert ist der St. Galler Klosterplan Reichenau um 825.

Bummel durch die historische Altstadt

Im Herzen der malerischen Ostschweiz bietet St. Gallen nicht nur historischen Charme und eine reiche Kultur, sondern auch ein facettenreiches Einkaufserlebnis. Die Einkaufsmeilen von St. Gallen erstrecken sich durch die gepflasterten Strassen der erkergeschmückten, verwinkelten Altstadt, wo historische Fassaden mit traditionellen

Geschäften und modernen Boutiquen verschmelzen. Regionale Spezialitäten bis Haute Cuisine bieten die zahlreichen Restaurants und ganz im Speziellen auch die traditionellen, holzgetäfelten St. Galler «Erststockbeizen», die einst das pulsierende Zentrum des mittelalterlichen Lebens darstellten.

Idyllische «Mannebadi» bei den «Drei Weieren». © Bernie Bernhard

Natursehenswürdigkeit «Drei Weieren»

Oberhalb des Stadtzentrums von St. Gallen, im Quartier St. Georgen, liegt das beliebte Naherholungsgebiet «Drei Weieren». Das St. Galler Idyll befindet sich am Nordhang des Freudenbergs und beherbergt insgesamt fünf Weiher, die im 17. Jahrhundert künstlich angelegt wurden. Dazumal wurde das Wasser zum Löschen von Bränden und für die Textilindustrie bereitgestellt. Einem Panoramaweg entlang gleich bei den Weihern, geniesst man einen herrlichen Blick über die ganze Stadt St. Gallen und bei klarem Wetter bis hin zum Bodensee. Die «Drei Weieren» wurden zu einem berühmten Badeort. Früher hatten Frauen und Männer unterschiedliche Badeteiche. Heute ist es ein beliebter und gut besuchter Erholungsort für Jung und Alt. Die Besuchenden können schwimmen, spazieren, Fussball spielen oder picknicken. Wer keinen Proviant dabei hat, findet rund um die Weiher mehrere Verpflegungsmöglichkeiten. Die Weiherlandschaft ist gut an das Stadtzentrum angebunden: Die Mühleggbahn oder die Stadtbusse 2 und 8 führen zur Station St. Gallen Mühlegg.

Kulinarisches Kulturgut

Bei einem Besuch der Ostschweizer Metropole darf der Genuss einer echten feinen St. Galler Bratwurst auf keinen Fall fehlen. Beim Anblick einer frisch gegrillten Bratwurst, schön braun geröstet, lässt der Appetit auf diese Köstlichkeit nicht auf sich warten. Im Jahr 1438 wurde die Bratwurst in den Statuten der Metzgerzunft St. Gallen erstmals urkundlich erwähnt. Darin wird festgehalten, dass diese Wurst mit Kalbfleisch, Gewürzen, Speck und frischer Milch hergestellt wird. Daraus resultiert die weisse Farbe der Wurst. Seither hat sich das Rezept kaum verändert. Die Olma-Bratwurst IGP wiegt 160 Gramm, während die traditionelle St. Galler Bratwurst IGP nur 100 bis 110 Gramm an Gewicht auf die Waage bringt.

Die St. Galler Bratwurst IGP wird in den Kantonen St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden und im Thurgau hergestellt – also ausschliesslich in der Nähe. Das verwendete Fleisch und die Milch müssen zwingend aus der Schweiz sein. Zum unverwechselbaren Geschmack jeder guten Bratwurst trägt aber nicht nur hochwertiges Fleisch aus der Region bei, sondern auch die Verwendung von raffinierten Gewürzen. Durch diese Meisterrezepte sind Senf oder Ketchup für Kenner kein Thema: Diese Delikatesse geniesst man am besten pur, begleitet von einer weiteren St. Galler Spezialität, einem knusprigen Bürli.

Eingang in die Glücksfabrik: Das Chocolarium in Flawil. © Maestrani Schweizer Schokoladen AG

Genusswelten in drei Takten

Die Ostschweiz lädt zu einer unvergesslichen Entdeckungsreise der besonderen Art ein: Das neue «Swissness Ticket Bodensee» bietet während zweier Tage die einmalige Gelegenheit, die Region in ihrer ganzen Vielfalt zu entdecken. Die genussvolle Kombination aus Bergwelt, Käse und Schokolade begeistert Gross und Klein. Die Appenzeller Schaukäserei in Stein, ein Besuch auf dem Säntis sowie im Chocolarium in Flawil kann man zum attraktiven Kombipreis von 67 Franken ergattern.

In der Appenzeller Schaukäserei in Stein wird der berühmte, würzige Appenzeller Käse hergestellt. Die Besuchenden erhalten einen spannenden Einblick in die Live-Produktion und den imposanten Käsekeller. Bergluft schnuppern die Gäste mit der Säntis-Schwebebahn, die innerhalb von zehn Minuten von der Schwägalp auf den höchsten Gipfel des Alpsteinmassivs führt. Auf 2502 Meter über Meer geniesst man einen wunderbaren Blick über sechs Länder und den Bodensee. In der Erlebniswelt wird alles Wissenswerte zu den Themen Wetter, Eis oder Geologie sowie zur Geschichte der Schwebebahn vermittelt. Den krönenden Abschluss des zweitägigen Abstechers ist der Erlebnistag im verführerischen Chocolarium in Flawil. Bei einer interaktiven Tour durch die Schokoladenfabrik von Munz und Minor erfährt man, wie das Glück in die Schokolade kommt. Selbstverständlich dürfen Genussmenschen die fein schmeckende Schokolade auch ausgiebig probieren.

www.st.gallen-bodensee.ch