Das Stockalperschloss in Brig (VS) bildet den «monumentalen» Ausgangspunkt des Stockalperweges. Die Wandernden erreichen auf dem sogenannten Römerweg durch offenes Wiesland über Lingwurm bald schon den Weiler Brei. Durch den «Gfalte Wald» nach «Chalchofe» führt ein unter Stockalper in den Felsen gehauener Hangweg. Hier bietet sich eine eindrückliche Aussicht in die Saltinaschlucht und ins Rhonetal.

Der alten Napoleonstrasse entlang bringt einen ein Verbindungsstück zur unterhalb der Fahrstrasse gelegenen «Via Stockalper». Nach dem Abstieg in den «Grund» geht’s dem Tafernabach entlang. Auf diesem Pfad steigt man durch das wildromantische Tal zum ehemaligen Gasthof in der «Taferna» und schliesslich zur Simplonpasshöhe auf. Für eine kürzere Variante auf den Pass fährt man per Postauto bis «Schallberg» und steigt dort erst in den Stockalperweg ein.

Holzbrücken prägen das wildromantische Tafernatal. © Brig Simplon Tourismus, Silvio Burgener

Historische Höhen

Auf der zweiten Etappe führt ein neuer Wanderweg westlich der Nationalstrasse zum Wiedereinstieg in den alten Saumpfad. Nun kommt bald das «Alte Spittel» in Sicht: Das turmartige Gebäude auf dem Simplonpass liess Kaspar Stockalper 1666 erbauen – als Sommerresidenz für sich und als Unterkunft für Säumer. Bis zum Weiler «Maschihüs» führt der Saumweg durch eine reizvolle Waldweide-Landschaft mit teilweise parkähnlicher Ausprägung.

Vom «Maschihüs» verläuft die Wanderung parallel zur Nationalstrasse an Trockensteinmauern entlang und hinauf in den Wald. Unterhalb der Häusergruppe «Sengg» senkt sich der Saumweg hinunter ans Etappenziel Simplon Dorf.

Das Steinadler-Denkmal auf der Simplonpasshöhe. © Brig Simplon, Pascal Gertschen

Eine wilde Passage

Die dritte Etappe beginnt am südlichen Ausgang von Simplon Dorf. Hier unterquert der Pfad die Nationalstrasse und steigt dann über Wiesland Richtung «Gabi» ab. Von dort aus führt ein direkter Weg durch die imposante Gondoschlucht. Mit etwas Glück können BesucherInnen hier Steinböcke und Gämsen beobachten. Originale Teile von Stockalpers Saumweg mit seiner gepflästerten Oberfläche sind hier erhalten geblieben. Andere Teile in der steinschlaggefährdeten Schlucht sind mit metallenen Passerellen und Stegen auf den Galerien der Nationalstrasse neu angelegt worden. Über eine Bogenbrücke ist in der Gondoschlucht auch die «Alte Kaserne» mit ihrer Dauerausstellung erreichbar.

Führung durch das Fort

Bei der Infanteriefestung Fort Gondo verläuft der Weg im Fels durch einen 350 Meter langen Stollen. Die Verteidigungsanlagen können auf einer Führung besichtigt werden. Dann überquert die Route den Bach Doveria. Am linken Talhang steigt der Weg schliesslich hinab, bis der Grenzort Gondo mit dem markanten Stockalperturm in Sichtweite kommt. Der Mauerbau diente im 17. Jahrhundert als Verwaltungshaus. Im renovierten Gebäude finden Gäste heute eine Ausstellung zum Thema Gold, ein Hotel und ein Restaurant.

Wer die Mehrtageswanderung innerhalb der Schweiz geplant hat, beendet die Reise in der Nähe des Schweizer Zolls. Und alle, die nach wie vor Wanderslust verspüren, verlängern die Tour via Monscera-Pass und Bognancotal Richtung Domodossola.

Blick in die eindrückliche Gondoschlucht. © Brig Simplon Tourismus, Silvio Burgener

Rundum-Paket für unterwegs

Gepäcktransport, Unterkunft und Verpflegung sind bereits aufgegleist: Ein attraktives ViaStockalper-Package führt in drei Tagesetappen von Brig nach Gondo. Das zweite Package ist umfangreicher und führt bis nach Italien: Die siebentägige Tour startet dabei ebenfalls in Brig, wendet sich nach dem Simplonpass und einer Nacht in Gondo oder im wilden Zwischbergental aber via Monscerapass und Bognancotal Richtung Domodossola. Zu beiden Angeboten gehören drei bzw. sechs Übernachtungen, freie Fahrt auf der Postauto-Strecke Brig-Gondo, Verpflegung, Führungen und Eintritte zu regionalen Sehenswürdigkeiten. Das Gepäck wird ausserdem von Unterkunft zu Unterkunft transportiert. Persönliche, unverbindliche Offerten hierzu lassen sich unter www.stockalperweg.ch/angebote bestellen.

Kundige Wanderleiter

Auf dem Stockalperweg gibt es unzählige Dinge, die man ohne professionelle Führer nie entdecken würde. Denn die Wanderleiter kennen alle Höhepunkte der Region und vermitteln dieses Wissen auch gerne. So bietet etwa Peter Salzmann jeweil im Juni seine Kultur-Wanderreise an. Zu seiner Tour gehören unter anderem ein Goldwasch-Kurs, die Besichtigung der Festung Fort Gondo und Ausführungen zu seltenen Pflanzen im Hochmoor. Auf Anfrage bietet zudem Rolf Gruber ein geführtes Trekking auf dem Stockalperweg an. Auf der siebentägigen Erlebnistour von Brig nach Domodossola weiss der Profi viel Überraschendes zu berichten – zum Beispiel zur 5000-jährigen Siedlungsgeschichte des Simplonpasses oder zu lokalen Schmugglerpfaden.

Weitere Infos auf www.brig-simplon.ch und www.stockalperweg.ch